Letzte Änderung: 07.01.2011
Pflege des Yorkshire Terriers
 
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Das Baden des Yorkshire Terriers

Beim Baden des Yorkshire Terriers gehen die Meinungen über das „Wie“ und „Wie oft“ zeitweilig weitläufig auseinander. Die meisten Leute sind der Meinung, daß das zu häufige Baden eines Hundes schädlich ist und dies nur höchstens ein bis zweimal pro Jahr gemacht werden dürfte.

Gewiß ist sich jeder darüber im Klaren, daß mit jeder Haarwäsche natürliche Fette und Öle herausgewaschen werden, aber dies trifft ja nicht nur bei einem Hund zu. Stellen Sie sich einmal vor, wir würden uns selbst nur einmal im Monat die Haare waschen! Unvorstellbar, werden Sie sicher sagen, denn beim heutigen Stand von Hygiene und Sauberkeit waschen sich doch 2 von 3 Mitbürgern täglich die Haare. Und da schreit auch keiner wegen Mangel an natürlichen Ölen und Fetten. Und das haben wir alles nur den speziellen Haarpflegemitteln zu verdanken, die ein Austrocknen von Haar und Kopfhaut verhindern.

Genau das Gleiche gilt auch für das Baden des Yorkshire Terriers. Voraussetzung dafür ist natürlich auch die Verwendung von ganz speziellen, auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmte Pflegemittel, damit eine Rückfettung und Pflege der empfindlichen Yorkiehaut gewährleistet ist. Der Markt bietet hier eine breite Palette guter und empfehlenswerter Pflegemittel an. Natürlich soll dies nun keine Aufforderung sein, daß Sie Ihren Hund ab sofort täglich baden sollen, denn man kann es auch übertreiben. Aber so alle 2 bis 3 Wochen dürfte ein Bad von Nöten sein oder je nach Bedarf und Verschmutzung auch etwas öfter. Gerade beim Rüden, der sich durch das ständige „Beinchen heben“ doch schneller verschmutzt und dadurch einen nicht gerade appetitlichen Duft verbreitet, wäre zumindest eine „Bauchwäsche“ zwischendurch angebracht. Also werfen Sie ruhigen Gewissens Ihre Bedenken über Bord und baden Sie Ihren Yorkie, wenn er es nötig hat.

Bevor Sie beginnen, legen Sie sich alle Utensilien zurecht, damit Sie nicht später, wenn der Hund naß ist, herumrennen müssen, um alles zusammen zu suchen.

Zuerst sollte nun das Fell Ihres Yorkies gut durchgebürstet werden, um eventuelle Verknotungen vorab schon zu entwirren. Diese lassen sich nämlich in trockenem Haar leichter und haarschonender lösen, denn nasses Haar dehnt sich aus und bricht somit schneller ab. Danach verschließen Sie die Ohren des Yorkies mit etwas Watte und nun geht es an das eigentliche Bad:

Stellen Sie den Hund am besten auf eine rutschfeste Wanneneinlage und brausen Sie ihn mit gut handwarmen Wasser zuerst ab. Dabei sollte man an der Rute beginnen und sich so langsam nach vorne arbeiten, denn so gewöhnt sich Ihr Yorkie am besten an den Wasserstrahl. Wenn Sie beim Kopf angelangt sind, achten Sie gut darauf, daß der Kopf des Hundes weit nach hinten gelegt wird und weder Wasser noch Shampoo in Augen und Nase kommen. Nach zweimaligem shampoonieren wird das Shampoo sehr gut ausgespült, wobei Sie mit dem Wasserstrahl immer in Haarwuchsrichtung brausen. Seifenreste im Fell trocknen das Haar aus und lassen es abbrechen. Anschließend wird in das Fell noch eine gute Cremespülung eingearbeitet, die dann ebenfalls gründlichst ausgespült wird. Nehmen Sie immer nur spezielle Pflegeprodukte für Yorkies und Kleinhunde, denn normales Shampoo für Menschenhaar – auch Babyshampoo – ist gänzlich ungeeignet. Auch wenn das Yorkiehaar dem des Menschen sehr ähnlich kommt, braucht es auf Dauer doch seine eigene, spezielle Pflege.

Auf die Spülung sollten Sie keinesfalls verzichten, da gerade diese rückfettende Substanzen enthält und dem Haar gleichzeitig Glanz verleiht und Ihnen zur Kämmhilfe dient.

Nun wird alles Wasser vom Fell mit den Händen abgestreift und anschließend der Hund mit einem trockenen Handtuch (am besten schon etwas vorgewärmt) leicht abfrottiert. Achten Sie aber darauf, daß sich die Haare hierbei nicht unnötig verknoten.

Jetzt wird der Hund auf eine rutschfeste Unterlage gestellt und nun können die Haare getrocknet werden. Dafür eignet sich ein Haarfön, der nicht zu heiß eingestellt wird. Noch besser ist ein kleiner Heizofen mit Gebläse, der in sicherem Abstand vor dem Yorkie aufgestellt wird. Dadurch haben Sie beide Hände zum Kämmen frei.

Vorab werden aber erst alle Haare mit einem Kamm gründlich durchgekämmt, wobei man bei den Haarspitzen beginnt und sich langsam zur Haarwurzel vorarbeitet. Ist dies geschehen, so wird das Haar unter ständigem Bürsten mit einer Naturhaarbürste trockengeföhnt. Hierbei werden die Haare glatt nach unten gebürstet bis sie vollständig trocken sind. Man beginnt dabei mit dem Mantelhaar und arbeitet Strähne für Strähne weiter. Ganz zum Schluß kommt der Kopf und der Topknot an die Reihe, welcher nach vollständigem Trocknen nur noch mit einer Haarspange oder einem Gummiring fixiert werden muß.

Lassen Sie die Haare Ihres Yorkies niemals einfach so an der frischen Luft trocknen – es sei denn, es ist Hochsommer, die Außentemperaturen entsprechend hoch und Sie wollen Ihrem Hund mittels eines Bades Abkühlung verschaffen!

Sicherlich ist es nun nicht nötig, ständig den ganzen Hund zu baden, wenn dieser einmal leicht schmutzig wird oder z.B. Durchfall hat. Dann kann man auch mit etwas Shampoo und Wasser nur einmal die Stellen waschen, die es nötig haben. Und noch eine Ausnahme von dieser Regel gibt es: Das ist der Yorkie-Welpe. Diesen sollte man in den ersten 5 Monaten seines kleinen Hundelebens (wenn es geht auch noch etwas länger) von einem Vollbad verschonen und ihn langsam mit dem Baden vertraut machen. Denn – auch Baden will gelernt sein. Und was Sie in diesen Fällen unbedingt beachten sollten: Für Welpen und Junghunde gibt es wiederum andere, mildere Shampoos und Pflegemittel.

Wenn man den Yorkies das Kämmen und Baden von Junghund an beibringt, so erzieht man sich einen Mitstreiter bei der Pflege und keinen Widersacher.

Für spätere Ausstellungshunde ist diese Anerziehung von Disziplin äußerst wichtig. Denn diese benötigen eine aufwendigere Pflege, müssen täglich gekämmt und gewickelt werden und – wenn es zu Ausstellungen geht – manchmal wöchentlich gebadet werden.

 


 

Die tägliche Fellpflege des Yorkshire Terriers

Viele Laien glauben, daß die Fellpflege der Yorkshire Terrier eine schwierige und zeitraubende Angelegenheit ist, wenn sie bei Hundeausstellungen die „edlen Ausstellungsyorkies“ mit ihren wunderschönen gepflegten, bodenlangen Haaren sehen. Das mag für diese speziellen Tiere auch zutreffen, aber nicht jeder Yorkiebesitzer strebt mit seinem Liebling solche hohen Ziele an und die tägliche Haarpflege der „normalen Liebhaberyorkies“ ist bei weitem nicht so arbeitsaufwendig, wie man es im ersten Moment annehmen könnte. Und wem diese Arbeit noch zuviel ist und wer dies beim besten Willen nicht in seinen Zeitplan packen kann, für den sei es gesagt, daß es noch gewiß zahlreiche andere Hunderassen gibt, die bezüglich der Fellpflege kaum Arbeit machen. Mir persönlich ist es immer etwas zuwider, wenn ich sehe, wie manche Leute diese wunderschöne Langhaarrasse aus reiner Bequemlichkeit optisch verunstalten, denn ein richtig gepflegter Yorkie mit langem, seidig fallendem Fell ist immer eine Augenweide und wird nicht nur bei Liebhabern dieser Rasse stets Bewunderer finden.
 
Mit der täglichen Fellpflege des Yorkshire Terriers sollte man im frühen Welpenalter von ca. 8-10 Wochen beginnen. Zumeist übernimmt diesen Start der Züchter des Hundes, da die Welpen in der Regel im Alter von 12-13 Wochen zu ihrem neuen Besitzer wechseln. Trotzdem müssen Sie schon vom ersten Tag an diese Prozedur mit Ihrem Yorkie üben.
 
Mit der täglichen Fellpflege des Yorkshire Terriers sollte man im frühen Welpenalter von ca. 8-10 Wochen beginnen. Zumeist übernimmt diesen Start der Züchter des Hundes, da die Welpen in der Regel im Alter von 12-13 Wochen zu ihrem neuen Besitzer wechseln. Trotzdem müssen Sie schon vom ersten Tag an diese Prozedur mit Ihrem Yorkie üben.
 
Bei ganz jungen Welpen werden Sie zunächst erst einmal versuchen, den Hund an Kamm und Bürste zu gewöhnen, indem Sie quasi spielerisch damit durch das Haar fahren, nur, um dem Kleinen diese Prozedur vertraut zu machen.
 
Bei ganz jungen Welpen werden Sie zunächst erst einmal versuchen, den Hund an Kamm und Bürste zu gewöhnen, indem Sie quasi spielerisch damit durch das Haar fahren, nur, um dem Kleinen diese Prozedur vertraut zu machen.
 
Ist der Hund daran gewöhnt ruhig vor Ihnen stehen zu bleiben, können Sie ihn zur Haarpflege vor sich auf einen evtl. nicht zu hohen Tisch mit einer rutschfesten Unterlage stellen. Halten Sie ihn anfänglich noch mit einer Hand fest, damit er, wenn es mal ziept, nicht gleich vom Tisch springt. Nun beginnen Sie systematisch an einer Seite des Hundes mit dem Entwirren des Felles. Dazu empfehle ich einen guten Metallkamm mit feiner und mittelfeiner Zahnung ohne Unebenheiten, die das Fell beschädigen könnten. Sie können auch einen sogenannten Entwirrungskamm nehmen, der mit seinen rotierenden Zähnen die Fellknoten leichter entwirrt.
 
Beginnen Sie dabei jeweils mit den Haarspitzen und arbeiten sich langsam bis zur Haarwurzel vor. Wenn man mit dem Kamm einfach gleich durch das Fell reißt, bricht dies nur und man wird dem Yorkie bestimmt keine Freude mit dem Schmerz bereiten. Gleitet der Kamm leicht durch das Fell, wird gleichmäßig vom Scheitel bis zu den Fellspitzen durchgekämmt. So kämmen Sie Ihren Yorkie rundum durch und vergessen Sie vor allen Dingen die Füße und den Bauch nicht. Zur weiteren Kämmerleichterung und vor allem zur Fellpflege empfiehlt es sich, das Fell vor dem Kämmen mit einem Pflegespray wie z.B. Nerzölspray oder ähnlichem einzusprühen und bei starken Verfilzungen sogar etwas Entfilzungsmittel vorab speziell auf die verfilzten Stellen zu geben. Während des Kämmens werden diese Pflegeprodukte dann sehr gut in das Fell eingearbeitet.
 
Nun können Sie mit einer Naturhaarbürste das Fell noch einmal gründlich durchbürsten, denn damit bringen Sie erst den wunderschönen Glanz in das Fell und die Haut wird gleichzeitig durchmassiert. Verwenden Sie keine Bürste mit Nylonstiften, denn diese laden das Fell statisch auf und führen zum brechen des Haares. Für Yorkies mit sehr vollem oder etwas wolligem Fell empfiehlt sich zusätzlich eine gute Drahtstiftbürste mit geraden, antistatischen Stiften, die man wahlweise mit Noppen oder ohne nehmen kann. Bürsten ohne Schutznoppen gleiten allerdings leichter durch das Fell.
 
Wenn Sie während des Bürstens noch etwas Nerzöl mit ins Fell arbeiten, bleibt es elastischer und bricht nicht so leicht.
 
Das Köpfchen des Yorkies wird mit besonderer Vorsicht bearbeitet, damit man dem Hund weder mit dem Kamm noch mit der Bürste in die Augen sticht.
 
Vorab werden die Augenwinkel mit einem feuchten Papiertuch oder einem speziellen Augenwasser gereinigt, denn nach dem Schlaf sammelt sich dort ein Sekret an, das bei Nichtbeseitigen häßliche Spuren hinterläßt. Dann wird das Bärtchen gründlich durchgekämmt und das Fell zwischen den Augen nach gründlichem Kämmen zu einem Topknot gebunden.
 
Für den Topknot ziehen Sie einen Scheitel von Auge zu Ohr und von Ohr zu Ohr. Das dabei abgeteilte Fell wird nun zusammengefaßt und mit einem kleinen Latexgummiring, einer Haarspange oder Klettbandgummi zu einem Zopf zusammengehalten. Achten Sie darauf, daß Sie mit einer Haarspange nicht die Kopfhaut einklemmen, sonst kann es eventuell zu kleinen kahlen Stellen kommen. Falls Ihnen die kleinen bunten Spangen oder Haarschleifen an Ihrem Yorkie nicht gefallen, können Sie den Zopf auch einfach nur mit einem Gummiring zusammenhalten. Nur bitte – schneiden Sie aber nicht alle Schopfhaare einfach ab, den daß kann zu chronischem Tränen der Augen führen.